Terre des Femmes klagt an - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Public Affairs



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 13.07.2005


Terre des Femmes klagt an
AVIVA-Redaktion

Der Sudan leistet der Genitalverstümmelung an Mädchen und Frauen Vorschub. Potestaktion am Mittwoch, 20. Juli, 11 Uhr, vor der sudanesischen Botschaft in Berlin, Kurfürstendamm 151.




2004 startete Terre des Femmes eine Protestaktion unter dem Titel "Gemeinsam auf den Weg: Für ein Gesetz gegen Genitalverstümmelung im Sudan". Über 5.000 Menschen haben sich mit einer Postkarte an den Botschafter der Republik Sudan in Berlin oder mit einer E-Mail an den ständigen Botschafter des Sudan bei den Vereinten Nationen in Genf beteiligt. Terre des Femmes forderte die Botschafter mit Nachdruck auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um auf die zuständigen Behörden in Khartoum Druck für ein Verbot der Genitalverstümmelung auszuüben. Trotz intensiver Bemühungen ist es leider nicht gelungen, einen Termin für die Übergabe der Unterschriften beim sudanesischen Botschafter in Berlin, seiner Exzellenz Ahmed Gaafer Abdelkarim, zu erhalten.

Da der Botschafter bislang nicht bereit war, die Unterschriften entgegenzunehmen, möchte Terre des Femmes nun vor der Botschaft ein Zeichen setzen und über die Presse an die sudanesische Regierung appellieren, dass sie ihrer Verantwortung gerecht wird, Mädchen in Zukunft im Sudan unversehrt aufwachsen zu lassen.

90 Prozent der Frauen im größten Land des afrikanischen Kontinents sind an ihren Genitalien verstümmelt. Ein großer Teil der Frauen erleidet die extremste Form der Genitalverstümmelung, die Infibulation, bei der die Vagina bis auf eine winzige Öffnung zugenäht wird. Seit einer Gesetzesänderung 1993 stellt die Praxis im Sudan keinen Straftatbestand mehr dar.
Weltweit sind etwa 150 Millionen Frauen und Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. Zahlreiche afrikanische und europäische Staaten haben diese fundamentale Menschenrechtsverletzung an Frauen explizit verboten und gesetzlich unter Strafe gestellt. Umso mehr erfüllt es Terre des Femmes mit großer Sorge, dass sich im Sudan keine Initiative in dieser Richtung abzeichnet.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Terre des Femmes
e-Mail: genitalverstuemmelung@frauenrechte.de und
unter www.frauenrechte.de

Protestaktion "Gemeinsam auf den Weg: Für ein Gesetz gegen Genitalverstümmelung im Sudan"
Botschaft der Republik Sudan
20. Juli 2005, 11 Uhr
Kurfürstendamm 151
10709 Berlin


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Beitrag vom 13.07.2005

AVIVA-Redaktion